Mezzogiorno 5. - 17. Mai 2010

eine wetteroptimierte Tour durch Kampanien, Kalabrien und die Basilikata.

 

Radurlaube werden nun mal ganz maßgeblich vom Himmel bestimmt. Seit den spürbaren Auswirkungen des Klimawandels (auf den schieben wir das einfach mal) haben wir uns darauf spezialisiert, die zuhause über Monate ausgetüftelte Routenplanung Ruck-Zuck über Bord zu werfen, wenn sich vor Ort das Wetter nicht so einstellt wie erhofft. Flexibel wie wir sind werden abends stundenlang die Wettervorhersagen im TV/Zeitung/Internet studiert und oft noch beim Frühstück diskutiert, wohin wir denn heute eigentlich fahren sollen. Meistens machen wir es dann richtig.

 

Nein, im Ernst. Die ursprünglich geplante Tour (Beginn zwischen Rom und Neapel und Ende in der Basilikata) wäre zum Unterwassersport verkommen. Ein anhaltendes Tiefdruckgebiet hat Deutschland einen kalten und nassen Mai und Italien (Nord und Centro) große Regenmengen beschert. Das hatten wir schon beim Umsteigen in Rom bemerkt und sind einfach weiter gefahren: über Neapel hinaus soweit in den Süden, bis an Radfahren überhaupt zu denken war. Im Cilento haben wir sozusagen mit dem Tag 5 unserer eigentlichen Tour begonnen. Von dort aus ging es die ersten Tage nur runter, runter, runter, um der instabilen Zone ins sonnige Kalabrien zu entkommen. Auch war es die ersten Tage unmöglich, ins Gebirge zu fahren, wie wir es eigentlich vor hatten.

 

Resultat: An 8 von 10 Tagen hatten wir optimales Radfahrwetter, Sonne, 25 Grad, oft Rückenwind. Die Entscheidung, Matera nochmals einen Besuch abzustatten und auf den Pollino Nationalpark zu verzichten, hat die Tour zwar nochmals verkürzt, war letztendlich gut so. Matera war wie vor 8 Jahren auf unserer Apulientour ein Highlight. Als wir als letzten Tag in Potenza in den Zug stiegen, regnete es in Strömen.

 

Die lange Heimfahrt in Regionalzügen nach Rom und von dort mit dem Nachtzug nach München haben wir auf 2 Tage verteilt und am Wegesrand einiges entdeckt, das einen zweiten Blick Wert sein dürfte.

 

Ich habe nur ein paar Bilder passend zum Text eingefügt. Alle 140 Fotos finden sich in fortlaufender Folge und kurz kommentiert im Fotoalbum wieder. Die gefahrenen Strecken sind mithilfe von bikemap detailliert und nachvollziehbar dargestellt.

 

Unterkünfte und Gastronomie sind wie üblich subjektiv kommentiert und bewertet. Viel Raum habe ich neben den Routen, von Natur und Landschaft den zwischenmenschlichen Erlebnissen eingeräumt, die wir mit den Süditalienern zuhauf erlebt haben. Sie waren ein Hochgenuss während der ganzen Reise. Ich habe sie abgehoben von den Streckenbeschreibungen in separate Kästchen gesetzt.

Die Tour im Überblick (5.5. - 17.5.2010)

 

Anreise über Rom/Neapel/Paestum dann per Rad noch

Paestum – Agropoli

Agropoli – Palinuro

Palinuro – Maratea

Maratea – Diamante

Diamante – Altomonte

Altomonte – Sibari , Zug bis Metaponto, Metaponto – Matera

Matera – Tricarico

Tricarico – Pietrapertosa

Pietrapertosa – Potenza

Heimreise

 

Insgesamt 9 Fahrtage ohne Pausentag, 500 km und Tausende von Höhenmetern.