Sonntag, 20.5.2012
63Km, 230 Hm
Das Wetter war wie die Strecke: anfangs schön, später mäßig. In Leuca wolkig, abends erste Tropfen, frisch, heftiger Wind.
Dass Gallipoli eine Extratour wert ist, wusste ich. Aber dass uns die Küste des ionischen Meeres gefallen würde, hat mich überrascht. Aber die türkis-blauen Farbspiele im Kontrast zum karstigen Ufer lassen schnell vergessen, dass man nur mit halber Kraft fahren muss. Es wird einem nicht langweilig. Dazu kaum Verkehr. Wer nichts falsch machen will, fährt einfach der Küstenstraße entlang und macht dabei vieles richtig. Denn das Landesinnere ist keinen Abstecher wert. Das sage ich, weil wir just so einen Schlenker gemacht haben. Aber weder Ugento noch die Strecke durch die Olivenhaine hat uns auch nur im Ansatz gefallen.
Kurz vor Leuca geht es etwas hoch und man hat Blick aufs Capo samt Leuchtturm. Mehr gibt es am südöstlichsten Eck von Italien auch nicht zu sehen. Die Stadt samt ihrem Lungomare ist völlig unspektakulär und lohnt keines Besuches. Wir hatten dabei noch Glück. Denn als wir ankamen, war die Stadt voller italienischer Busreisender, die schon gut angeheitert uns von depressiven Verstimmungen (erste Regentropfen) abhielten. Zig Busse mit weinseligen „Gläubigen“ waren angereist, um irgendein kirchliches Vereinigungsfest des ganzen Salento zu feiern, aber um 16 Uhr noch überwiegend mit Essen und Trinken beschäftigt waren. Ich wurde nicht schlau daraus. Auf jeden Fall war die gute Laune ansteckend und wir ließen uns ausgiebig bestaunen und befragen. Abends war noch ein kleiner Rummel am Lungomare und dann war der Spaß auch wieder vorbei.
Unterkunft:
Hotel Rizieri, Lungomare C. Colombo, 16, SM Leuca 0833.758007
sehr saubere, praktische Zimmer in lebendigem Laden, etwas laut, 70 €, Räder in Garage – empfehlenswert
Abendessen:
Auch das Ristorante des Hotels hat uns gefallen: angenehme Atmosphäre, gute Meeresküche, preiswert.
weiter zur nächsten Etappe: S.M. di Leuca - Otranto