Vieste – Peschici

Montag, 28.5.2012

26 Km, 350 Hm

Weibliche Einflüsse bestimmen heute die Streckenlänge. Wir fahren nur bis Peschici, wollen früh Quartier beziehen, dann noch an den Strand und an Originalschauplätzen alte Fotos nachstellen. Zunächst einmal müssen wir aus Vieste herauskommen. Das ist nicht so leicht, denn alle gestern eingetroffenen Urlauber aus Bayern und Baden-Württemberg fahren heute morgen zum Einkaufen in die Stadt und auf den Markt. Wir sind nicht Pfingstferien erprobt und staunen nicht schlecht, welche Unmengen deutscher Autos uns entgegenkommen. Genauso groß ist die Zahl radfahrender Landsleute, die mit Servus oder Hallo grüßen. 5 km geht es an den Campingplätzen östlich von Vieste entlang, dann haben wir es überstanden. Es folgt eine ruhige, landschaftlich schöne Strecke entlang der Küste.

Dass auf der kurzen Strecke doch so viele Hm zusammenkommen, liegt an zwei kräftigen Anstiegen vor Peschici. Der Ort liegt malerisch auf einem Felsgrat. Man fährt oben in die Altstadt hinein. Wir nehmen gleich unser "altes" Quartier, die inzwischen renovierte Locanda Castello in der Altstadt und haben neben einem schönen, hellen Zimmer auch noch eine Dachterrasse für uns alleine. Den Mittag verbummeln wir am Meer und fahren noch einige Kilometer.

Wetter: Morgens Sonne, mittags bedeckt, immer noch recht frisch.

Pfingstferien am Gargano

Das haben wir nicht gewusst und hätten es auch so nicht erwartet! Aber der Gargano ist eines der beliebtesten Reiseziele von deutschen Urlaubern. Hatten wir uns am Pfingstsonntag noch über die ersten deutschen Nummernschilder aus Konstanz, Ulm und Bad Tölz "gefreut", sahen wir uns schon abends in Vieste einer unglaublichen Horde von Landsleuten gegenüber, die unüberhörbar durch die Altstadtgassen zogen. Die Deutschen wurden von der einheimischen Tourismusindustrie und Gastronomie geradezu sehnsüchtig erwartet. Speisekarten sind ins Deutsche übersetzt (zwar völlig verquer - aber wen stört das!), Prospekte in Deutsch liegen aus, überall wird man mit Hallo und Guten Abend begrüßt. Unfreiwillig wird man gleich wieder Zeuge von unangepasstem Verhalten gegenüber der italienischen Esskultur.

Viele Familien verteilen sich auf die zahlreichen Campingplätze zwischen Vieste und Peschici. Man kann die Wahl sehr gut verstehen: Tolle, weitläufige Sandstrände, viele Sportmöglichkeiten (Baden, Surfen, Radfahren, Wandern) möglich, bei süditalienischen Preise und Gastlichkeit. Rennradgruppen, Mountainbiker, Hollandräder... am Pfingstmontag war dann alles vertreten und wir sahen zu, dass wir Land gewannen.

Für diejenigen, die sich das überlegen, meine Einschätzung: Vieste ist lebendig bis überlaufen und hat nichts mehr Ursprüngliches. Peschici ist schön und gestylt und etwas ruhiger. Mein Tipp ist jedoch das kleinere Mattinata mit schöner Bucht und Kiesstrand und wunderbar italienischer Kleinstadt. Da könnte auch ich es einige Tage aushalten.

 

Unterkunft:

Locanda al Castello, Piazza castello 29, Peschici, 0884 964038

Im Centro storico, ruhig, eigene Dachterasse mit sagenhaftem Blick aufs Meer und über den Ort, ordentliche, renovierte Zimmer, 65 €, Räder nachts in Geschäft nebenan

Abendessen:

Al Pescatore, böser Reinfall, Mordswerbung und nichts dahinter - leider fällt darauf auch mancher Reisebuchautor rein, aber wir hätten es erkennen müssen!

 

weiter zur nächsten Etappe: Peschici - Mattinata